34. Bilderbeben Kurzfilmpreis zum Thema „Abgebrüht“ verliehen
Am 24. November wurde Bielefeld wieder zum ostwestfälischen Zentrum des Kurzfilms. Im Tor6 Theaterhaus wurden die Preise für das 34. Bilderbeben, den Kurzfilm-Wettbewerb des Filmhauses Bielefeld, verliehen. Die Gewinner:innen kommen aus Kassel, Düsseldorf und Ostwestfalen-Lippe.
24 sehenswerte Kurzfilme mit einer maximalen Länge von fünf Minuten standen auf dem Programm und wurden von Filmschaffenden und einem filmbegeisterten Publikum gebührend gefeiert. Rund 200 Zuschauer:innen füllten die Ränge im Saal, 120 weitere Zuschauer:innen verfolgten die Veranstaltung im NerdStar.tv Livestream. Durch den Abend führte, gewohnt kompetent und unterhaltsam, Bilderbeben-Moderatorin Dr. Marina Böddeker. An ihrer Seite: NerdStar Daniel Staubesandt, der mit dem Livestream-Publikum in Kontakt stand, Fragen aus dem Chat einbrachte und in der Pause mit dem Livestream-Publikum und der Jury ein Filmquiz führte.
Von Brühwürfeln und Mensch-Maschinen
Insgesamt 78 Filme wurden in diesem Jahr beim Bielefelder Bilderbeben eingereicht. Darunter einige internationale, die meisten allerdings aus dem deutschsprachigen Raum, 25 davon aus OWL. Die Wettbewerbsjury, bestehend aus Regisseur & Autor Carsten Panitz und Ursula Hofmann, Geschäftsführerin der Bielefelder Arthouse-Kinos Lichtwerk und Kamera, sowie Kamerafrau Kathrin Hartmann, zeigte sich begeistert von der hohen Qualität und Vielfalt der eingereichten Beiträge.
Was ist überhaupt abgebrüht? Und wie abgebrüht kann man sein? – Die 24 in die Endauswahl gekommenen Kurzfilme beschäftigten sich mit der ganzen Bandbreite des Themas. Dabei überzeugten schon die überaus kreativen Filmtitel: Von „Demons in the Closet” über „Die Welt ist ungerecht, deshalb stehl ich teuren Pesto” bis hin zu „Tabu La Rasa”. Inhaltlich ging es um zum Beispiel um kommunizierende Giftpilze, abgebrühte Socken oder brutale Gangster. Aber auch Gewalt gegen Frauen und soziale Probleme wurden thematisiert. Auch ein ganz und gar nicht abgebrühter Film fand seinen Weg in die finale Auswahl.
Das sind die Bilderbeben Preisträger:innen 2023
Der 1. Preis, der Wanderpokal „Der kleine Plumpe” verbunden mit einer Prämie von 1000 Euro, ging an Juejun Chen und den Film „Mechanical Resonance”, der auf frappierende Weise Maschinengeräusche mit Dokumentaraufnahmen aus dem harten Training von Kindern für den chinesischen Staatszirkus verbindet.
Der 2. Preis (700 Euro) ging an Merisha Hackenberg und FalschRum Films für den Film „Hard Boiled”. Hier wird Trash-TV als Kochduell in der Wildnis aufs Korn genommen. Besonderer Kunstkniff: Über das im Film gesprochene Englisch wurde eine gewollt schlechte deutsche Synchronisation gelegt.
Den 3. Preis (300 Euro) erhielt Max Laux für seinen Film „Memory Mücke” – ein unheimliches Rededuell in Schwarz-Weiß.
Den Förderpreis des Filmhauses (kostenfreie Nutzung des Filmhaus-Equipments für fünf Drehtage) erhielt das Team um Leo Altmeyer für den Film „Der fromme Abt”. Besagter Abt müht und geißelt sich, aber Gott – gespielt von Tanja Ackemann – zeigt sich davon überhaupt nicht beeindruckt.
Mit der Wahl des Publikumslieblings ging das 34. Bilderbeben zu Ende: Chon-Dat Nguyens Film „Abgebrüht”, eine Mischung aus Martial-Arts-Film und Computerspiel, überzeugte durch Humor, Tiefgang und jede Menge Tricks. Wie diese entstanden, zeigte der Film im Abspann. Denn Nguyen war es wichtig zu zeigen, dass man nicht immer große Studios und ausgefeilte Technik braucht, um einen guten Film zu machen.
Der Wettbewerb
Der Kurzfilmwettbewerb Bilderben findet jährlich zu wechselnden Themen statt und wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Kulturamt der Stadt Bielefeld. In Kooperation mit dem Theaterlabor Bielefeld.
Danke die Umsetzung des Livestreams durch NerdStar und an die technische Unterstützung vor Ort durch Laufende Bilder Medienproduktion. Vielen Dank auch an die Jury, das prima Publikum und alle Helfer:innen am Abend.