Gut gelaunt und ganz und gar nicht rebellisch war das Publikum bei der Aufführung des Wettbewerbs am 4.12.2005 aufgelegt.
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Leider waren die Veranstalter gezwungen auf den ungewohnten Sonntag als Termin auszuweichen, denn das Theaterlabor ist in diesem Jahr durch die städtischen Bühnen stark belegt. Dementsprechend waren leider Teilnehmer aus dem schulischen Bereich eher spärlich vertreten. Dennoch war das Haus auch in diesem Jahr nahezu ausverkauft.
Aus über 120 Einsendungen hatte die Jury nach einer Vorauswahl durch das Filmhaus ein Programm von 23 Filmen zusammengestellt. Ab 18 Uhr ging zuerst die OWL Auswahl mit 16 Filmen an den Start. Gleich zu Beginn war der witzige Trailer von Christine Gensheimer und Dagmar Weiß zu sehen; der Trailer rief zur Teilnahme auf und war im Vorfeld im Lichtwerk und im WDR Regionalprogramm zu sehen gewesen. Besonders erfreulich war der hohe Anteil an Einsendungen aus der Region Ostwestfalen-Lippe. Zeigt doch dieser Umstand, dass das Filmhaus Bielefeld die Filmemacher der Region mit seinen Wettbewerbsthemen erreicht und die kreativen Kräfte zur Produktion anzuregen vermag. Andererseits stellte uns der enorme Andrang vor das traurige Problem, nicht mehr alle Filme aus der Region zur Aufführung bringen zu können.
Gegen 23 Uhr verkündete die Jury die Sieger. Die Jury, bestehend aus Rena Tangens (Foebud, Big Brother Award), Volker Backes (Zirkeltraining, Sitzen 73) und Michael Thamm (WDR Studioleiter Bielefeld) zeichnete die Jury folgenden Kurzfilme aus:
„Media“ von Daniel Brandau erreichte den dritten Platz (250 €) Brandau ließ die Figuren von bekannten Computerspielen aus der Reihe tanzen und animierte sie zu einer Rebellion. Den zweiten Platz vergab die Jury gleich doppelt; der WDR in Person von Michael Thamm erhöhte das Preisgeld spontan um weitere 500 Euro. Henrik Frankenfeld erzielte mit seinem Erstling „Verkehrsspäterziehung“ gleich einen Volltreffer (500 €). Ebenfalls auf Platz zwei landete die Gruppe um Melanie Maltese und Carsten Benger mit ihrem Film „Die Insel“: In einer Situation an einer Verkehrsampel werden Themen wie Charisma, Gruppenzwang und Rebellion durchgespielt,. Der Film ist sehr reduziert inszeniert und wird von dem tollen, sehr lakonisch agierenden Schauspielerensemble getragen. Den Sieg in Form von 750 Euro und der Trophäe „Der kleine Plumpe“ trug „Gegenstände“ von Jens Kupsch und Sebastian Müller davon. Ein sehr ruhiger, schön fotografierter Film mit Kindern als Protagonisten: wir erfahren, mit welchen Augen Kinder ihre Umwelt wahrnehmen können und welches Phantasiepotential hier schlummert.Der Sonderpreis des evangelischen Johanneswerks, einen all-inclusive Besuch im Berliner Filmmuseum, ging ebenfalls an „Verkehrsspäterziehung“; ein rabiater Film, in dem ein ignoranter Falschparker auf drastische Weise zur Rechenschaft gezogen wird.
Als Höhepunkt der Veranstaltung wurde der begehrte Publikumspreis, eine Bambifigur prall mit Geldspenden gefüllt, vergeben. Mit weitem Stimmenvorsprung konnte sich „Die Insel“ auch diese Auszeichnung sichern.
Erstmalig und sehr gekonnt wurde der Abend von der Fernsehjournalistin Andrea Marten moderiert, der wir für ihr Engagement zu großem Dank verpflichtet sind. Weiterhin gilt unser Dank natürlich auch der Filmstiftung NRW, die unseren Wettbewerb finanziell unterstützt und dem WDR, der wieder für das Preisgeld verantwortlich zeichnete. Für den reibungslosen Ablauf bei Technik und Service danken wir recht herzlich dem hellwachen und professionellen Filmhaus-Team: Jörg Erber, Shpresa Faqi, Matthias Goßmann, Ronald Herzog, Jann van Husen, Bastian Müller-Hennig, Henning Poltrock, André Seeba, Dorothee von Trotha und Thomas Wozny. Allen Teilnehmern aus OWL möchten wir an dieser Stelle die Modalitäten für die OWL-Auswahl genauer erklären: Soweit es der zeitliche Rahmen zulässt, zeigen wir alle Beitrage aus OWL, die es nicht in die Jury-Auswahl geschafft haben, in der OWL-Auswahl. Die Länge des Programms beträgt ca. 80 Minuten; bei der Menge des eingegangenen Materials bedeutet das ganz schlicht, dass nicht alle Beiträge in der Owl-Schiene gezeigt werden können. Bei der Auswahl der gezeigten Beiträge lag die Bewertung der Jury zugrunde; d.h. die am besten bewerteten Beiträge aus OWL sind ins Programm gekommen.