LETsDOK in der Kamera: zwei besondere Dokumentarfilme im Kino

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LETsDOK sind die bundesweiten Dokumentarfilmtage 2023. Das Filmhaus Bielefeld und die Kamera Filmkunsttheater beteiligen sich mit 2 besonderen Dokumentarfilmen an der Veranstaltung. Am 12.9. zeigen wir „Vergiss Meyn nicht“ und am 14.9. zeigen wir „Kalle Kosmonaut“

Filmplakat "Vergiss Meyn Nicht" Filmplakat "Kalle Kosmonaut"

„Die Leute brauchen Sinnhaftigkeit und sonst nix! Und was zu Essen.“ Steffen Meyn

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Dienstag, 12.9. 19Uhr: „Vergiss Meyn Nicht“

Länge: 102 min. Regie: Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff, 2023

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Trailer „Vergiss Meyn Nicht“

Wieso gefährden Menschen ihr Leben für politische Zwecke? Und wo trifft Utopie auf schmerzhafte Realität? Angetrieben von einer Faszination für Aktivismus und dem Glauben an eine bessere Gemeinschaft begibt sich der junge Filmstudent Steffen Meyn 2018 in den Hambacher Forst. Dort stellen sich Aktivist*innen der Abrodung des Waldes durch den Konzern RWE entgegen. Rasch findet er durch seine offene, herzliche Art Anschluss in ihren Baumhäusern. Er begleitet die Protestaktion als Journalist mit seiner 360° Kamera und filmt die Räumungsversuche der Polizei live aus den Wipfeln. Bis es zur Trägodie kommt: Er stürzt in die Tiefe und verstirbt noch vor Ort.

Seine Freund*innen haben aus Steffens hinterlassenen Aufnahmen diesen Dokumentarfilm geschaffen, der eine eindrucksvolle Studie von Aktivismus ist, bei dem der Einsatz des eigenen Körpers als letztes Mittel erscheint. Steffen Meyns Todestag jährt sich am 19. September 2023 zum 5. Mal.

Es wird das gesamte Regieteam (Fabiana Fragale, Kilian Kuhlendahl, Jens Mühlhoff) am 12.9. zu Gast in der Kamera sein, außerdem die Kamerafrau Carina Neubohn. Die Bielefelder Filmemacherin Beate Middeke führt das Gespräch.


Kalle Kosmonaut dreht sich um eine Kindheit und Jugend, einen Kiez in Berlin, aber letztendlich um die Frage, die sich Kalle selbst immer wieder stellt: Was ist ein gutes Leben?

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Donnerstag, 14.9. 19Uhr: „Kalle Kosmonaut“

Länge: 99min., Regie: Tine Kugler, Günther Kurth, FSK12, 2023

„Ein dokumentarisches Pendant zu Boyhood.“ (Filmdienst) Der 16-jährige Kalle streift durch eine Brachlandschaft in Berlin. Er bereut eine folgenschwere Tat, die sein Leben verändern wird. „Ich weiß nicht, wie’s angefangen hat, die ganze Geschichte mit mir”.

Kalle mit 10. Nachts allein im Kiez. Die erste Liebe. Jugendweihe. Mutproben auf den Fernwärme-Rohren der Stadt. Freundschaften und Hochzeiten. Verhandlung, Verurteilung, Knast. Die Welt draußen dreht sich weiter. Opa wünscht sich die DDR zurück. Oma besiegt die Sucht. Mama schickt zum 18. Geburtstag Raketen in die Nacht. Die Polizistin wacht über ihr Revier. Für Kalle beginnt nach dem Gefängnis eine atemlose Odyssee zurück zu sich.

KALLE KOSMONAUT porträtiert eindrucksvoll über 10 Jahre hinweg das Leben des jungen Kalle und zeigt, wie soziale Ungleichheit eine Biografie bestimmen kann. Eine radikal ehrliche und gleichzeitig poetische Reflexion über Liebe, Familie, Schicksal und Schuld – getragen von der Hoffnung, dass am Ende ein besseres Leben möglich ist. „Eine schöne Langzeitdoku. Warmherzig, realitätsnah und klischeefrei.“ (Goethe-Institut)

Die Bielefelder Filmemacherin Beate Middeke führt durch den Abend und moderiert das Gespräch mit Regisseur Günther Kurt

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Trailer: Kalle Kosmonaut

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