LETsDOK 2024 in der Kamera: zwei besondere Dokumentarfilme im Kino
LETsDOK sind die bundesweiten Dokumentarfilmtage 2024. Das Filmhaus Bielefeld und die Kamera Filmkunsttheater beteiligen sich mit 2 besonderen Dokumentarfilmen an der Veranstaltung. Am 10.9. zeigen wir „Solange sie noch Arme haben“ und am 12.9. zeigen wir „Ein Traum von Revolution“
„Es gibt immer wieder andere, neue Wege, um eine Geschichte zu erzählen.“
Dienstag, 10.9. 19Uhr: „Solange sie noch Arme haben“
Länge: 93 min. Regie: Luisa Bäde, 2019 Prädikat: besonders wertvoll (FBW)
Trailer „Solange sie noch Arme haben“
Ein filmisches Portrait des Puppenspielers Frank Karbstein, der mit Hilfe von Handpuppen seine Geschichte erzählt, im Besonderen von seiner Zeit in der ehemaligen DDR, als er in den 1980er Jahren wegen Verteilung von pazifistischen Flugblättern festgenommen wurde. Eine Produktion der Kunsthochschule für Medien Köln. Unser Beitrag zum Jubiläumsjahr: 35 Jahre Mauerfall.
Die Filmemacherin Luisa Bäde wählt für ihr Langfilmdebüt einen ganz neuen Zugang zu ihrer Geschichte. Zusammen mit ihrem Team hat sie Frank Karbstein eine Bühne gebaut und die Menschen aus seinem Leben, einschließlich ihn selbst, als Handpuppen nachempfunden. Und was zunächst sehr viel Spielerisches hat, entwickelt sich, auch durch Bädes ruhige, sensible Art, die Geschehnisse zu dokumentieren, zu einem sehr berührenden Stück biografischer Aufarbeitung der Geschichte. Die Aussagen ehemaliger Freunde und Weggefährten lässt Bäde aus dem Off erklingen, sodass sie nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für Frank Karbstein neu und überraschend sind. Auf diese Weise gelingt Bäde eine ganz unmittelbare, nahe und direkte Dokumentation, die trotz der puppenspielerischen Momente immer menschlich und authentisch wirkt. Ein faszinierender, sehr origineller Film.
Luisa Bäde und Frank Karbstein sind am 10.9. in der Kamera und berichten über ihren Film, Moderation: Beate Middeke
Vor 45 Jahren, mit dem Sieg der Revolution in Nicaragua, beginnt eine Ära der Hoffnung.
Donnerstag, 12.9. 19Uhr: „EIN TRAUM VON REVOLUTION“
Länge: 95min., Regie: Petra Hoffmann, FSK12, 2024
Ein Kino-Dokumentarfilm über die ereignisreiche Zeit nach dem Sieg der sandinistischen Revolution in Nicaragua und das Engagement tausender westdeutscher UnterstützerInnen, die in den 1980er Jahren nach Nicaragua reisen. Was ist 45 Jahre später aus ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen geworden?
In den 80ern unterstützt die Regisseurin Petra Hoffmann als Brigadistin den Aufbau in Nicaragua während der Revolution. Mit einem sehr persönlichen Blick schaut sie auf ein Land, das unter dem einstigen Rebellenführer Daniel Ortega erneut zu einer Diktatur verkümmert ist, und fragt bei den einstigen RevolutionärInnen und den deutschen UnterstützerInnen nach, was aus ihren Wünschen und Träumen geworden ist.
Zu Gast: Petra Hoffmann (Regie), Moderation: Jörg Erber (Filmhaus Bielefeld)
Teaser: Ein Traum von Revolution