Aktuelle Dokumentarfilme mit Gästen #6 Miyama – Kyoto Prefecture
„Miyama – Kyoto Prefecture“ von Rainer Komers ist der sechste Film in unserer Reihe aktuelle Dokumentarfilme mit Gästen am Di. 9. Mai um 18 Uhr im Kamera Filmkunsttheater.
Der Regisseur Rainer Komers ist am Abend zu Gast in der Kamera.
Sein Hauptdarsteller, der Shakuhachi-Spieler Uwe Walter, kommt mit nach Bielefeld und wird dem Publikum ein kleines Konzert im Kino geben.
Das karge und autarke Leben in den japanischen Bergen, eingefangen zwischen Regenzeit und erstem Schnee. Abgelegen und ruhig: ein Ort, den die Zeit vergessen hat – und doch, selbst hier, ein Gefühl der Unruhe … Die Welt verändert sich, und es gibt kein Entrinnen, nur Anpassung.
Rainer Komers portraitiert in seinem neuen Film die Dorfgemeinschaft von Miyama, einer Bergregion nördlich von Kyoto und trifft dabei auf eine Welt, in der Tradition und Moderne, auf vielfältige Weise verwoben, miteinander existieren. Junge Familien, die versuchen, sich eine eigenständige Existenz aufzubauen, die Alten, die ein genügsames Leben aus einer anderen Zeit zu führen scheinen, die immer gegenwärtige Natur, der traditionelle Reisanbau und der Kampf gegen die Makaken bilden den Fluss der Erzählung.
Diesem gesellt sich als Melodie die Geschichte von Uwe Walter hinzu, der aus dem Ruhrgebiet stammt und seit drei Jahrzehnten mit seiner japanischen Frau in Miyama lebt. Für die Alteingesessenen ist Uwe der Außenseiter, aber zugleich auch ein Kenner des traditionellen Nō-Theaters und ein Meister der Shakuhachi-Flöte, einem prägenden Instrument der klassischen Musik Japans. Kaum vorstellbar, dass es einen weiteren Deutschen gibt, der so sehr die japanische Kultur lebt und sich der dörflichen Gemeinschaft angepasst hat.
MIYAMA, KYOTO PREFECTURE
erzählt vom Leben in dieser Dorfgemeinschaft, von der der Leiter des Dokumentarfilmfestivals Leipzig, Christoph Terhechte sagt: „Der eigentliche Gegenstand dieses Films ist nicht der graublond gelockte Deutsche, sondern eben jene Gemeinschaft, die Rainer Komers in bittersüßer Vielstimmigkeit porträtiert. Sie entsteht im Spiel der Kinder, in den Verrichtungen der Erwachsenen und den Erzählungen der Alten, in den sommerlichen Wolkenbrüchen der Regenzeit, im weißen Mond über dem nächtlichen Dorf und in den blutrot gefärbten Blättern im Herbst – ein herrlicher Film, der zeigt, wie anpassungsfähig wir Menschen sind.“
Weitere Filme in dieser Kino-Reihe:
Di. 16.Mai: „von Menschen, die auf Bäume steigen“ von Bernadette Hauke und Christian Fussenegger. Ein Film über Klettern, Selbstermächtigung und maximale Wirkung. Und über Wasser und viel Kies.
Mi. 7.Juni: „MEINE MUTTER – HEIMATLOS“ von Horst Herz. Lebenswirklichkeiten und Folgen des Krieges – eine Spurensuche anhand von Erzählungen und Briefen.