Bei der Aufführung des 17. Wettbewerbs am 2.12.2006 in Bielefeld wurden folgende Filme prämiert:

1. Preis (750,– € und Trophäe „Der kleine Plumpe“): „Occupied“ von Christian Filek, Wien
2. Preis (500,– €) „Der Sprung ins Leere“ Tolga Yilmaz et al., Bielefeld
3. Preis (250,– €) „Nach Neun kommt Zehn“ Jörn Möllenkamp, Kassel
Publikumspreis “Straßenkreuzer” Jörg Schwarze, Lübeck
Sonderpreis des Ev. Johanneswerks „Straßenkreuzer“ Jörg Schwarze, Lübeck

Schon der Wettbewerbstrailer machte deutlich: Das Risiko lauert überall, selbst bei allergrößter Vorsicht und bei Beachtung aller Schutzmaßnahmen ist niemand vor bösen Überraschungen gefeit. Man durfte gespannt sein, auf welche Weise sich die Teilnehmer am 17. Film- und Videowettbewerb dem Thema genähert hatten. Auf dem Abendprogramm am 2.12.2006 standen insgesamt 37 kurze filmische Auseinandersetzungen mit dem brisanten Wettbewerbsthema. Aus 70 Einsendungen hatte die Jury nach einer Vorauswahl durch das Filmhaus die besten Beiträge zusammengestellt. Ab 18 Uhr ging zuerst die OWL Auswahl mit 17 Filmen an den Start. Auch in diesem Jahr war ein hoher Anteil an Einsendungen aus der Region Ostwestfalen-Lippe zu verzeichnen. Ein Umstand, der die Veranstalter besonders freut, denn dieser Umstand zeigt, dass das Filmhaus Bielefeld die Filmemacher der Region mit seinen Wettbewerbsthemen erreicht und die kreativen Kräfte zur Produktion anzuregen vermag. Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass auch viele Schüler sich an diesem Thema versuchten. Leider stellte uns der enorme Andrang vor das Problem, nicht mehr alle Filme aus der Region zur Aufführung bringen zu können.

Gegen 23 Uhr verkündete die Jury die Sieger. Die Jury, bestehend aus Jana Duda (Grafik-Designerin, Videokünstlerin, Musikerin), Olga Elena Ost (Theaterregisseurin, Filmemacherin) und Christina Nagel (WDR Studio Bielefeld) zeichnete die folgenden Kurzfilme aus:

„Nach Neun kommt Zehn“ von Jörn Möllenkamp erreichte den dritten Platz (250 €). Möllenkamp inszeniert auf subtile Weise die Spannungen eines jungen Paares in der frisch bezogenen Wohnung. Der Film ist subtil inszeniert, verzichtet zwar auf Dialoge, nicht aber auf eine aussagestarke Tonspur.

Der zweite Preis (500,- €) wurde von Olga Elena Ost an die Gruppe um Tolga Yilmaz für „Der Sprung ins Leere“ verliehen. Ein Animationsfilm über die waghalsigen Abenteuer eines Tropfens, der an der Universität Bielefeld entstanden war.

Den Sieg in Form von 750 Euro und der Trophäe „Der kleine Plumpe“ trug „Occupied“ von Christian Filek davon. Der Wiener Filmemacher führt die Zuschauer mit seinem in einem Flugzeug spielenden Film auf eine falsche Fährte, indem er suggeriert, seine Protagonistin bereite einen Terroranschlag vor. Auch in diesem Film verzichtet die Regie auf Dialoge und verlässt sich auf die Bildinszenierung.

Bilderbeben Flyer Risiko 2006

Bilderbeben Flyer Risiko 2006

Der Sonderpreis des Evangelischen Johanneswerks, einen all-inclusive Besuch im Berliner Filmmuseum, ging an „Straßenkreuzer“, einen „Tierfilm“ aus Lübeck. Jörg Schwarze beobachtet ein Schneckenpaar beim Rendezvous mitten auf einer Landstraße. Der mit viel Suspense und Charme gemachte Film überzeugt auch das Publikum und errang die meisten Stimmen bei der Abstimmung zum Publikumspreis. Schwarze nahm das mit Geldspenden prall gefüllte Bambi sichtlich bewegt entgegen.

Am Montag, 4.12.2006 berichtete der WDR in seinem Lokalfenster Ostwestfalen-Lippe über den Wettbewerb und strahlte den Beitrag „Der Sprung ins Leere“ aus.

Der Trailer zum 17. Bielefelder Film- und Videowettbewerb „RISIKO“ läuft im WDR Fernsehen (OWL).

Die Filmhaus-Mitglieder Tom Meyer, Henning Poltrock, Alex Böke und unsere Praktikantinnen Anna Dietrich und Jana Mönnekes haben ein sehr „risikobehafteten“ Ankündigungsfilm produziert. Als Schauspieler konnte Michael Juling verpflichtet werden (bekannt aus der „Insel“ – einer der Preisträgerfilme des letzten Jahres). Der Film wurde auf unserem AVID-Schnittplatz realisiert.

Die Dreharbeiten von Vereinsmitgliedern waren 2006 wieder sehr zahlreich.

Henning Poltrock begleitet den Umbau der „Alten Tischlerei“ und dokumentiert die Entstehung des neuen Lichtwerks im Ravensberger Park von Beginn an. Zur Eröffnung des Filmhaus-Kinos wird sein Film gezeigt.
Die Filmhaus-Mitglieder Christiane Heuwinkel (Kunsthalle Bielefeld) und Jochen Kopp (freier Filmemacher und AVZ Uni Bielefeld) drehen zusammen mit Kunsthallendirektor Thomas Kellein in Afrika eine Dokumentation über eine Künstlerkooperation des Schweizer Künstlers Not Vital. Es handelt sich dabei um ein work in progress, d.h. die weitere Entwicklung des Projektes soll videografisch dokumentiert werden.
Gemeinsam produzieren die beiden für die Kunsthalle Bielefeld die Filme zu den Ausstellungen „Louise Bourgeois. La famille“ und „Albers und Moholy-Nagy. Vom Bauhaus zur Neuen Welt“.
Nicole Döhring arbeitet an ihrem Diplomfilm „Friede den Hütten“ über ein Genossenschaftsprojekt.
Daniel Gerlich und Benjamin Rohde drehen einen Bewerbungsfilm für eine Filmhochschule.
Sascha Vredenburg dreht die beiden Kurzfilme „Sinnlos“, „Liebesalarm“
Mit Unterstützung des Filmhauses realisierte Marc Augustin im Auftrag der Kunsthalle Bielefeld einen Film über das Projekt „Bauhaus-Bühne“.
Tom Meyer und Henning Poltrock sind maßgeblich an der Entstehung des Tanzfilms „Hautnah“ beteiligt.
Thorsten Lehmkühler beendet die Arbeiten an der schwarzen Komödie „Wurmfutter“ und feiert am 17.2.2006 Premiere im „Astoria“. Anschließend widmet sich Lehmkühler der Tragikomödie „Superhelden“; hier sind die Dreharbeiten z.Zt. noch nicht abgeschlossen.
Beate Middeke ist mit Recherche, Dreh und Schnitt am Film „Zuletzt befreit mich doch der Tod“ beschäftigt. Parallell dazu erstellt sie eine Dokumentation über die Heimvolkshochschule Frille. Sie arbeitet mit Frank Wierke an dem Dok-Film „Ein englischer Dichter aus Deutschland“ und montiert die dokumentarische Studie „Wovon Menschen leben“.
Frank Spreen-Ledebur stellt zwei Dokumentationen fertig: „Das Eine-Welt-Dorf Minden“ und „Kriegs- und Nachkriegszeit in Lübbecke“. Weiterhin entsteht in einem Jugendprojekt der Kurzfilm „Gegen den Horror im Alltag – Zivilcourage“.
Alex Roch arbeitet an drei Abschlussfilmen für Mediengestalter Bild & Ton mit: eine Doku über Wandergesellen, „Über den Wolken“, „Aspekte“; Mitarbeit als Kameraassistent und Oberbeleuchter an „Der Superdandy“ einem Künstlerfilm von John Bock