In der Galerie „Artists Unlimited“ war die Fotoausstellung „Schauplätze“ (1988 vom Deutschen Filmmuseum Frankfurt erstmals gezeigt) zu sehen. Natürlich wurden auch eine Reihe Filme von Wim Wenders gezeigt, wie z.B. „Summer in the City“, „Alice in den Städten“ und „Im Lauf der Zeit“. Besonders eindrucksvoll war Wenders‘ Vorstellung seiner schwarz-weißen Kurzfilme „Silver City“, „Same Player Shoots Again“, „Alabama 2000 Light Years“ im stickig-vollen Lichtwerk.Die Aufführung seines ersten langen Spielfilm „Summer in the City“ kommentierte Wenders wie folgt: „Das ist das zweite Mal, dass ich bei einer öffentlichen Vorführung dieses Films dabei bin, und ich muss sagen, so viele Leute haben ihn noch nie gesehen.“ Vor rund 20 Jahren habe er den Film in Berkeley in Kalifornien gezeigt. „Es waren acht Leute und ein Projektor da. Nach jedem Akt gab es eine kleine Pause, weil der nächste eingelegt werden musste. Nach der ersten Rolle waren es nur noch vier Leute, bei der sechsten und letzten Rolle war ich allein. Zum Schluss gab es noch eine blanke Leinwand, und als ich im Vorführraum nachsah, war der Vorführer auch weg.“
Wim Wenders bekam allerdings auch eine „carte blanche“ und wünschte sich Scorseses „Raging Bull“. Ins Stammbuch schrieb er: „Schönes kleines Kino, gute Luft (zumindest am Anfang des Films). Alles Gute für die Zukunft.“ (Zu dieser Zeit verfügte unser Kino über keinerlei Belüftungsanlage…) Zum Gästebuch [hier…]
Wim Wenders im Lichtwerk-Gästebuch 1991
Schließlich wurde auch mit Wenders diskutiert. Ein Symposium beschäftigte sich am 9.3.1991 im Lichtwerk mit der Lage des Autorenfilms. Titel der Veranstaltung: „Der Autorenfilm heute – Medium der Selbstverwirklichung oder selbstgewähltes Gefängnis?“ Auf dem Podium waren Norbert Grob, Frieda Grafe, Claudia von Alemann, Klaus Kreimeier, Karsten Witte, Jan Berg und natürlich Wim Wenders vertreten.
Wim Wenders mit Karsten Witte im Lichtwerk 1991
Frieda Grafe schrieb uns damals ins Stammbuch: „Sie retten das Kino“. Und das taten wir auch.