„Artists Unlimited“ in der Bielefelder Kunsthalle
„Artists Unlimited“ in der Bielefelder Kunsthalle
Die Künstlergruppe „Artists Unlimited“ stellte in der Bielefelder Kunsthalle vom 5.5. bis 19.6.1988 unter dem Motto „Hier macht doch eh jeder was er will“ aus.
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Der Titel der Ausstellung gibt schon ein wenig von der Programmatik und der wilden Mischung der Vereinsmitglieder preis. Der Gruppenkern hatte sich bereits formiert, als es im Jahr 1985 seitens der Stadt die Möglichkeit gab, das ehemalige Fabrikgebäude der Papierwarenfabrik Opitz zum Atelierhaus umzuwandeln. Gleichzeitig ging auch das angrenzende ehemalige Wohnhaus der Familie Willy Katzenstein in diese Nutzung über. Seitens der Stadt waren an dieser konzertierten Aktion der Leiter des Liegenschaftsamtes, Günther Tiemann, der Vorsitzende des Kulturausschusses, Horst Thermann, und der Leiter des Kulturamtes, Horst Adam, maßgeblich beteiligt.
Die KünstlerInnen bezogen zum Großteil mit Rigips parzellierte Fabriketagen, die zuletzt vom Fernmeldeamt genutzt worden waren und entfalteten ihre kreativen Kräfte. Die Bielefelder Kunsthalle unter der Leitung von Ulrich Weisner zeigte sich erstmals offen für Bielefelder Künstler. Kuratiert von Jutta Hülsewig-Johnen stellte „Artists Unlimited“ in der Studiengalerie der Kunsthalle ungewöhnliche, humorvolle und bisweilen respektlose Kunst aus. Zur Ausstellung produzierte die Künstlergruppe einen Katalog auf Packpapier und eine Vielzahl von bemalten und aus Wellpappe laubgesägten figurativen Wegweisern.
Beteiligt waren Christine Kaupmann, Tanja Smolka, Siggi Lafin, Andrea Heissenberg, Yvonne Kuschel, Tom Dombrowski, pedda Borowski, Katharina Künkel, Matthias Arndt, Rosi Marx, Regina van Laak-Bérenger, Anne Flore, Eva Neugebauer, Claudia Kriemelmann, Holger Köppen, Dietrich Schulze, Roland Egert, Pip Cozens. Als Präsident der Gruppe trug Daniel Bérenger im Hintergrund viel zum Gelingen der Ausstellung bei.Den Einband des Katalogs gestaltete pedda Borowski mit einer unchristlichen Adaption von Da Vincis „Abendmahl“ mit einem Jesus als Leerstelle. Für das Filmhaus, das ebenfalls 1985 einen Teil der Fabrikräume bezogen hatte, dokumentierte und kommentierte Barbara Witych das Geschehen.
Die nächste Gruppenausstellung in Bielefeld arrangierte Thomas Thiel im April 2009 im Bielefelder Kunstverein im Museum am Waldhof im Rahmen der Ausstellung „Das Bielefelder Gefühl“, bei der die „Artists“ für drei Wochen eine „Bielefelder Wand“ gestalteten. „Artists Unlimited“ ist da bereits fast 25 Jahre alt und immer noch quicklebendig.