1. Preis (750,– € und Skulptur „Der kleine Plumpe“) „Peludo“ von Imanuel Thiele
2. Preis (500,– €) „Der Zug” von Oliver Nack, Manuel Titze, Kevin Rodiek
3. Preis (250,– €) “Die Flasche” von Steffen Holzkamp
Publikumspreis “Garden State of Mind” von Josef Bäcker
Förderpreis Filmhaus Bielefeld “Garden State of Mind” von Josef Bäcker
Veranstalter: Filmhaus Bielefeld
Förderung: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
Ein Bericht zur Online-Aufführung des 31. Bielefelder Kurzfilmwettbewerbs
Die Sieger beim Bielefelder Bilderbeben 2020 wurden dieses Mal im Online Livestream verkündet. Auf dem Abendprogramm standen am 15.1.2021 insgesamt 22 kurze filmische Auseinandersetzungen mit dem Wettbewerbsthema „Abschied“. Den Livestream verfolgten am Freitagabend bis zu 230 Zuschauer, die sich im Livechat auch zuschalten und äußern konnten.
Aus 71 Einsendungen hatte die Jury die besten Beiträge zusammengestellt.
In der Jury des Filmhauses saßen in diesem Jahr Monika Noller (Bestatterin), Carmen-Eliza Schilling (Geschäftsführung „Fruchtalarm“) und Artur Klassen (Regisseur). Die Jury zeichnete die folgenden Kurzfilme aus:
Der dritte Preis versehen mit einer Geldprämie in Höhe von 250,– € ging an ein Team aus Oranienburg. Steffen Holzkamp war im Live-Interview zugeschaltet und konnte die Ehrung für den Film “Die Flasche” entgegennehmen. Wir begegnen hier einer zurückgelassenen Wasserflasche mitten in der menschenleeren Wüste und hören ihren Gedanken zu.
Den zweiten Preis und die damit verbundenen 500,– € verlieh die Jury an den Film „Der Zug” von Oliver Nack, Manuel Titze, Kevin Rodiek aus Papenburg. Der Film variiert seine Bestandteile immer wieder neu und verunsichert den Zuschauer über die wirklichen Zusammenhänge eines Zusammentreffens zwischen einem Dealer und einem Abhängigen am Bahnsteig.
Über den ersten Preis in Höhe von 750,– €, versehen mit der Skulptur „Der kleine Plumpe“, herrschte bei der Jury große Einigkeit. „Peludo” wurde aus München eingereicht und Regisseur Imanuel Thiele gab im Live-Gespräch Auskunft zum Film.
“Peludo” zeigt auf mitunter skurrile Weise einen Abschied der besonderen Art einer jungen Frau von ihrer Begleitung, aufgenommen bei bitterer Kälte auf einsamer nächtlicher Landstraße.
Der Förderpreis des Filmhauses wurde von Filmhaus-Vorstand Juliane Bartelheimer verliehen. Die Filmhaus-Jury, bestehend aus Jochen Kopp und Juliane Bartelheimer. entschied sich beim Filmhaus-Förderpreis für den Beitrag “Garden State of Mind” von Josef Bäcker. Der Filmemacher aus der freien Theaterszene hat nun die Möglichkeit, bei einem zukünftigen Filmvorhaben für 5 Drehtage auf das komplette Equipment des Filmhauses zurückgreifen zu können. In seinem Film portraitiert Bäcker auf einfühlsame Weise das Leben seiner Mutter nach ihrem Abschied von der Gesellschaft nach dem Aufbrechen eines verkapselten Unfalltraumas.
Das Publikum entschied sich bei seiner Wahl des besten Kurzfilms ebenfalls für “Garden State of Mind” von Josef Bäcker aus Bielefeld. Das Publikums-Bambi konnte in diesem Jahr nicht wie sonst üblich mit Spenden aus dem Publikum gefüllt werden, sondern in seinem virtuellen Bauch befand sich eine Spende des Steuerbüros Reinold über 250,- Euro.
Durch das Festivalprogramm führte auf gewohnt souveräne Art und mit viel Esprit die Moderatorin Marina Böddeker, assistiert in diesem Jahr von Chat-Guy Dirk Ludewig.
Der Livestream wurde aus dem Filmhaus Bielefeld übertragen und wurde technisch von einem Team der Firma „Nerdstar TV“ verantwortet. Für die Live-Tonabmischung war Tolga Yilmaz von „Laufende Bilder“ verantwortlich.
Insgesamt zieht das Filmhaus im Rückblick auf die 31 Wettbewerbe eine sehr positive Bilanz. Juliane Bartelheimer vom Filmhaus-Vorstand erklärte, dass die Förderung der Filmkultur in der Region mit Projekten wie dem Bielefelder „Bilderbeben“ auf dem richtigen Weg sei. „Auch in diesem Jahr waren gerade auch die Filme aus der Region vielversprechend mit zum Teil starker Qualität. Hier bei unserem Wettbewerb treffen sich die Filmemacher der Region, lernen sich kennen, diskutieren und immer wieder kommt es auch zu Kooperationen und kreativen Zusammenschlüssen. Ob denn die Vernetzung der Szene und die Förderung des filmischen Nachwuchses durch das Online-Format so wie sonst befördert wird, muss sich zeigen. Die Resonanz auf die Ausstrahlung war jedenfalls äußerst positiv.“