Wie wir jetzt erst erfahren haben, ist unser langjähriges Vereinsmitglied Wolfgang Ueding am 8. April 2020 verstorben. Er ist nur 64 Jahre alt geworden und hat in den letzten Jahren mit viel Leid und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt.

Wolfgang war ein echter Filmnerd und profunder Kenner der Filmgeschichte, was er in hunderten Rezensionen für das ULTIMO unter Beweis stellte. Für das Filmhaus ist sein Name eng mit dem Kurzfilmworkshop verbunden. „Stand in“, „Trautes Heim“, „Warte, bis der Arzt kommt“ und „Das volle Premium Paket“ sind Filme, an denen er maßgeblich für das Drehbuch verantwortlich zeichnete. In seinen Drehbüchern wimmelt es von überraschenden Wendungen und filmischen Anspielungen. Wortreich verteidigte Wolfgang seine Ideen, trauerte Plot-Änderungen nach und musste auch verkraften, dass es manche seiner Lieblinge noch im Schneideraum ereilte. Doch Wolfgang nahm es professionell, begriff Film immer als Teamwork und hatte enorme Freude an den fertigen Produkten. Auf seine Initiative entstand im Filmhaus eine Kompilation mit den ersten fünf Kurzfilmen unter dem Titel „First Five“ auf DVD. Auf der DVD erzählt er im Interview seine Sicht auf die Produktionen.

Wolfgang Ueding in "Das volle Premiumpaket"

Wolfgang Ueding mit Jenny Winkler  in „Das volle Premiumpaket“

Auch als Schauspieler bewies Wolfgang sein Talent. Sehenswert ist sein Auftritt in einer Alexander-Kluge-Persiflage der Bielefelder Gruppe „Fatal-Film“ als knurrig-wortkarger Regisseur Amaretto Brust. Im Film starb Wolfgang bereits 2003 in „Das volle Premium-Paket“. Hier spielte er an der Seite von Jenny Winkler und Thorsten Beutin; seinen Text hat er sich selbst in das von ihm mitverfasste Drehbuch geschrieben. In der Rolle eines schicksalsmächtigen Videothekars zeigte er einem unachtsamen Besucher „was MINT ist“ und schrieb sich einen Herzinfarkt vor einer Telefonzelle in seine Rolle. In der Folge kursierte im Filmhaus als Zitat sein markiges „Hausverbot!“, das den Protagonisten zur Verzweiflung trieb.
Zuletzt war Wolfgang Ueding an Drehbuch und Schnitt der letzten Kurzfilm-Workshopproduktion „Bühnentaucher“ beteiligt.

Wolfgang Ueding in "Das volle Premiumpaket"

Wie der Teufel es will: Tod des fiesen Videothekars

Wolfgang, wir werden Dich vermissen. Wir hoffen, Du hast jetzt endlich die Muße, all das zu schreiben, was in Deinem unbändigen Kopf an Ideen gewartet hat. Schade, schade, schade.

Ich vermisse mein Kino!

Mein Kino in Zeiten von Corona: „Lichtwerk“ und „Kamera“ sind gefärhrdete Arten, die unbedingt geschützt werden müssen!
Auch Du kannst Kinoretterin werden!

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Ein MagnusBastianFilm mit Unterstützung von Daniel Gerlich. Vielen Dank an das gesamte Team!

We will survive!

Ein Autokino findet in Gütersloh am Theater statt. Es ist eine Kulisse wie gemalt: ein illuminierter Wasserturm ragt neben dem modernen Bau des Gütersloher Stadttheaters ins Bild. Die Techniker vom Filmhaus Bielefeld installieren die Geräte für das erste Autokino am Theater.

Die Technik des „Mondscheinkinos“ wird ergänzt durch einen Sender der MMC Veranstaltungstechnik, damit die Zuschauer den Filmton im Radio verfolgen können. Das besondere an diesem Filmschauplatz ist der Umstand, dass die Architekten eine Projektionsfläche in die Fassafe des Theatergebäudes integriert haben. 16 Meter Breite hat das Bildfenster hoch über dem Parkplatz, so dass die Autos beste Sicht auf den Film haben. Die Kinomacher vom Gütersloher Bambikino haben vom 15.5. bis 25.5.2020 gleich elf Filmnächte vorbereitet, die z.T. binnen kürzester Frist ausverkauft waren.

„Land in Sicht!“ Workshop-Auftakt als Zoomkonferenz. Unter der Leitung von Anna-Maria Schneider, Marvin Hesse und Jörg Erber ist das erste Workshopwochenende wunderbar über die Bühne gegangen. https://land-in-sicht-owl.de/

Mit über 20 TeilnehmerInnen haben wir einen digitalen Streifzug durch Bilder, Sichtweisen, Orte und Gespräche versucht, haben Kodes entschlüsselt und Perspektiven gewechselt. Grundlage der Diskussion war zum einen „Milltown, Montana“ von Rainer Komers und „Georg K. Glaser – Schriftsteller und Schmied“ von Harun Farocki. Der Distanz zum Trotz kam ein sehr intensiver, dynamischer Austausch zustande. Danke für die Disziplin und Aufmerksamkeit! Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir freuen uns auf die kommende Arbeit mit dem neuen „Land in Sicht!“-Dokumentarfilm-Team im Filmhaus-Bielefeld.