Am 1. Februar 2018 verstarb unser Vereinsmitglied Gottfried Klose. Gottfried wurde durch die analoge Filmarbeit auf das Filmhaus Bielefeld aufmerksam und engagierte sich besonders für den Bereich Super-8.
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Im Verein suchte er Mitstreiter für seine Naturfilmarbeiten und bereitete auf diese Weise sein großes Projekt „Die Große Aue“ intensiv vor. Für die Mitarbeit konnte er Michael Blaschke, Tom Meyer und Ronald Herzog gewinnen, die an der Langzeit-Doku redaktionell und technisch mitarbeiteten. Unter dem Titel „Der letzte Drehtag“ stellte Landrat Borcherding (Kreis Minden-Lübbecke) im April 1999 das Filmhaus Dokumentar-Projekt über die Renaturierung der Flusslandschaft Große Aue vor.
Gottfried hatte bereits im Jahre 1992 mit ersten Dreharbeiten begonnen, indem er den ersten Spatenstich durch die Landesregierung dokumentierte. Insgesamt waren die Filmer an 130 Drehtagen im Gelände und machten Aufnahmen von Pflanzen und Tieren. Sie beobachteten das Leben im Wasser mit einer Unterwasserkamera, verschafften sich einen Überblick mit einem Spezialkran, filmten vom Hubwagen und aus 25 Metern Höhe von einer Feuerleiter. Aufnahmen aus einem Motorsegler heraus machten die Entwicklung des Gesamtgeländes anschaulich. Besonders eindrucksvoll demonstrieren Zeitrafferaufnahmen (die Kamera machte drei Monate lang drei Bilder pro Tag) die verschiedenen Stadien der Vegetation. Natürlich sind auch Bilder im Film zu sehen, die die Aue in überschwemmten Zustand zeigen. Diese alten Fotos belegen die Notwendigkeit der damaligen Kanalisierung und stellen einen wunderbaren Kontrast zur heutigen harmonischen Lösung der Probleme dar.
Neben den wasserbaulichen Veränderungen stehen natürlich Beobachtungen der Pflanzen- und Tierwelt im Vordergrund des Films. Es ist schon fast unglaublich in welch kurzer Zeit sich bereits viele verschwundene Arten aus Flora und Fauna wieder eingestellt haben. Viele der im Film gezeigten Pflanzen und Tiere zählen leider mittlerweile zu Raritäten oder stehen bereits auf der roten Liste. Der halbstündige Film mit dem Titel „Die Große Aue. Eine Flusslandschaft lebt wieder auf“ führt in anschaulicher Weise den Werdegang dieses ökologischen Pilotprojekts vor Augen.
Im Ruhestand widmete sich Gottfried intensiv der technischen Weiterentwicklung des Super-8-Standards, indem er eine Andruckplatte für die reibungslose Filmführung des Super-8-Materials entwickelte. Weiterhin engagierte er sich in die Beschaffung und Konfektionierung von Super-8-Filmmaterial. Sein Studio in Beelen wurde Anlauf- und Treffpunkt für viele Super-8-Filmer.